Donnerstag, 27. November 2014

Kanarischer "Winter".

Ich weiß, ich bin mal wieder ziemlich schlecht im regelmäßigen schreiben, allerdings gab es in letzter Zeit auch nicht viel zu berichten. Im Moment kann ich nämlich leider echt nicht mehr angeben und erzählen, wie toll es hier ist - jedenfalls nicht wettermäßig. Es hatte ja schon am Anfang ein paar mal geregnet, aber die Sonne hatte das immer ganz gut ausgeglichen - bis letzte Woche jedenfalls. Am Montag hieß es in der Schule, dass am Dienstag eventuell der Unterricht ausfällt, da ein Unwetter angesagt war, bei dem es sogar zu Stromausfällen kommen könnte. Wir machten also nach der Arbeit einen Großeinkauf und beeilten uns, nach Hause zu kommen. Wir hatten sogar Kerzen gekauft, falls es wirklich zum Stromausfall kommen sollte. Im Endeffekt hat es zwar ziemlich doll geregnet und war windig, aber wir hatten die ganze Zeit Strom und mussten auch am Dienstag zur Arbeit. Das war der schlimmste Tag bisher. Eigentlich wäre er ziemlich entspannt gewesen, da nur ca. die Hälfte der Kinder anwesend waren (die Spanier schieben immer ziemliche Panik, wenn es regnet), aber wir sind auf dem Weg zur Schule so nass geworden, dass wir den ganzen Tag gefroren haben. Das frieren hat dann irgendwie nicht mehr aufgehört und das schlechte Wetter leider auch nicht. Es regnet zwar nicht jeden Tag, aber die Sonne sieht man eher selten und es ist auch nicht mehr so warm. Obwohl ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher bin, ob es wirklich kalt ist, oder ob ich mich einfach schon an die Temperaturen gewöhnt habe. Wir haben natürlich immer noch um die 20°, aber ich laufe die meiste Zeit mit meinem dicken Pullover herum (in der Schule ist es aber wirklich immer super kalt - danach kommt es einem draußen wieder etwas wärmer vor).
Also gibt es heute leider keine sonnigen, neidisch machenden Bilder, sondern graue, kalte, nasse Regenfotos.




Auch der Teide war in letzter Zeit immer in einer dicken, grauen Wolkendecke versteckt. Als wir am Montagmorgen aus unserem Apartment kamen, war der Himmel zum ersten Mal wieder klar und wir staunten nicht schlecht: Der Teide war komplett weiß!



Es hatte dort oben wohl irgendwann während des Unwetters geschneit. Schon irgendwie witzig, dass ihr in Deutschland total milde Temperaturen habt und hier auf Teneriffa liegt tatsächlich Schnee. Ich hoffe ja, dass ich dort noch hin komme - ich habe so Lust auf richtigen Winter! Allerdings werde ich wahrscheinlich erfrieren, weil ich natürlich keine Wintersachen eingepackt habe.

Es wird so langsam auch etwas weihnachtlich in Puerto de la Cruz. Die Weihnachtssüßigkeiten stehen hier natürlich auch schon seit wir da sind in den Supermärkten, aber ansonsten hatte man nicht das Gefühl, dass wir beinahe Dezember haben. Seit zwei Tagen hängen nun aber endlich Weihnachtsdekorationen in den Straßen. Leider sind sie noch nicht beleuchtet - vielleicht warten sie damit noch bis Dezember, oder bis zum 1. Advent.






Wir waren heute unterwegs, um Weihnachtsgeschenke zu besorgen und ich habe auch schon ein paar schöne Dinge gefunden.

Morgen kommt eine Freundin von Sofia für 10 Tage zu besuch, deshalb haben wir in der nächsten Zeit einiges geplant. Ich hoffe nur, dass das Wetter mitspielt - dann habe ich bald auch wieder mehr zu berichten.

Sonntag, 16. November 2014

Santa Cruz, Sonnenuntergang am Meer und die Vorzüge eines Pools auf dem Dach.

Am Freitag Nachmittag sind wir wieder nach Santa Cruz zu den anderen aus unserer Klasse gefahren. Der Plan war, dass wir dort abends zusammen feiern gehen und uns am nächsten Tag die Stadt endlich auch mal im Hellen ansehen.
Bis um ca 1 Uhr haben wir gemütlich zusammen gesessen, bevor wir uns auf den Weg in die Innenstadt machten und dort in einer Barstraße landeten. Wir haben dort durch Zufall auch einen kleinen Club gefunden - naja, eigentlich war es eher eine Bar, in der man auch tanzen konnte. Sie ging aber über zwei Stockwerke und war echt ganz cool. Dort durfte man allerdings nicht mit Turnschuhen rein (eine von uns hatte welche an), aber wir haben den Türsteher überreden können, uns trotzdem reinzulassen. Es war auf jeden Fall ein guter Abend!


Nach dem Ausschlafen sind wir dann Mittags in die Stadt gegangen, um etwas zu shoppen. Bei uns in Puerto gibt es ja eher kleine Ramschläden, deshalb war es tatsächlich das erste mal, dass ich mir etwas "außer der Reihe" gekauft habe. Santa Cruz ist wirklich toll zum einkaufen (es gibt dort z.B. Stradivarius, Bershka, Pull&Bear...) und wir sind alle fündig geworden.
Wir waren tatsächlich ganze fünf Stunden unterwegs und danach mussten Sofia und ich noch den langen Weg zurück nach Puerto. Als wir endlich in unserem Apartment angekommen sind, waren wir totmüde und haben nur noch etwas gegessen und einen Film geschaut.

Heute war dann wieder richtig schönes Wetter und wir haben den größten Teil des Tages am Pool verbracht. Gegen 18 Uhr haben wir uns dann noch auf den Weg an's Meer gemacht, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen.










Habe ich schon erwähnt, wie toll es ist, einen Pool auf dem Dach zu haben? Ja, ich weiß, ich sollte nicht so angeben - aber ganz im Ernst: Ich glaube, den Pool werde ich mit am meisten vermissen, wenn ich wieder zu Hause bin. Er dient zum Beispiel auch super als Fitnessstudio Ersatz: Ich habe es mir angewöhnt, jeden Tag schwimmen zu gehen und das tut wirklich total gut. Meistens gehe ich so gegen halb sechs und sechs nach oben und schwimme dann sozusagen in den Sonnenuntergang. Das ist einfach unglaublich schön.





Es war wirklich ein tolles Wochenende. Leider soll es die nächsten Tage regnen, aber da müssen wir ja eh arbeiten, deshalb ist das nicht ganz so schlimm. Ich will ja nicht meckern - das wäre schließlich auch meckern auf hohem Niveau ;)

Donnerstag, 13. November 2014

Atlantik, Berge und seltsame Wolken.

Letzte Woche Samstag haben wir unseren ersten Ausflug gemacht. Wir sind Vormittags in den Bus gestiegen, mit dem wir auch immer zur Arbeit fahren und sind bis zur Endstation drinnen geblieben. Die Straße schlängelte sich am unteren Teil des Berges entlang und man hatte die ganze Zeit einen perfekten Blick auf den Atlantik und tausende von Bananenfeldern. Das war definitiv die schönste Busfahrt, die ich bisher hatte. Wir fuhren bis zur nord-westlichsten Ecke Teneriffas - dort liegt das Städtchen Buenavista. Wir hatten gelesen, es solle dort schöne Ecken im Dorf und einen tollen Wanderweg am Atlantik geben.
Eigentlich waren wir ziemlich schlecht vorbereitet, denn wir hatten weder eine Karte, noch eine genaue Ahnung, wo wir hin mussten. Die Info im Ort war leider auch geschlossen, deshalb sind wir einfach auf gut Glück Richtung Wasser gelaufen. Berg auf und Berg ab, vorbei an weiteren Bananenfeldern, fanden wir uns irgendwann an einer Art Aussichtspunkt wieder. Dort legten wir ein kleines Picknick, mit Blick auf eine kleine, blaue Bucht und den restlichen Atlantik, ein.






Der Weg führte dann weiter, an einem großen Golfplatz vorbei, wo Sofia sogar einen verlorenen Golfball gefunden hat. Es ging die ganze Zeit auf und ab, was wirklich ziemlich anstrengend war, aber die Aussicht hat das einfach entschädigt. Irgendwann kam dann sogar noch die Sonne raus, denn vorher war es eher bewölkt. Wir haben auf unserem Weg mindestens 50 Geckos gesehen. Die saßen immer auf den kleinen Mauern, die den Weg umrahmten und flitzten schnell weg, wenn man ihnen zu nahe kam.


Der ganze Weg war einfach unglaublich schön und beeindruckend! Ich bin ja sowieso ziemlich leicht vom Meer zu beeindrucken - denn das ist meiner Meinung nach eigentlich immer schön - aber dort war es wirklich ganz besonders toll.
















Der Rückweg war dann zwar super sonnig, aber auch nochmal super anstrengend, weil es fast nur bergauf ging. Das ist ganz schön ungewohnt, wenn man aus dem flachen Norddeutschland kommt und dann auf einmal überall Berge hoch und runter laufen muss. Aber ich kann mich gar nicht an dem Blick sattsehen, wenn der Teide komplett zu sehen ist. Meistens ist die Spitze nämlich von Wolken umgeben, auch wenn der Himmel sonst frei ist. Aber es ist einfach toll, wenn man nach rechts guckt und die riesigen Wellen des Atlantiks sieht, sich dann nach links dreht, wo die ganzen Städte nach oben laufen und hinter ihnen der Vulkan hervorragt.
Mir ist außerdem aufgefallen, dass die Wolken hier manchmal total seltsam aussehen, fast so, als wären sie eine Decke, in die jemand in die Mitte ein Loch geschnitten hat.


Auf dem Bild sieht man natürlich nur ein Stück, aber dieser seltsame Rand zieht sich einmal um die Insel (jedenfalls so weit wie ich es sehen kann).

Ich werde bald noch einen Eintrag zu meinem Schulalltag schreiben, aber das wird sonst alles zu lang hier ;)

Donnerstag, 6. November 2014

Wie, wir haben schon November?

Jetzt bin ich schon seit über einer Woche hier auf Teneriffa und habe es immer noch nicht geschafft, einen Blogeintrag zu schreiben. Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass wir auch erst seit Dienstag Internet haben.
Die ersten Tage waren einfach wie Urlaub. Wir sind Mittwoch Nacht angekommen und haben erst am Montag angefangen zu arbeiten - das heißt wir hatten genügend Zeit, die Gegend zu erkunden und die Sonne zu genießen. Die ersten Tage hat die Sonne fast durchgehend geschienen und wir hatten an die 30°. Das Tolle ist, dass wir einen Pool auf dem Dach haben. Unser Apartment liegt nämlich in einem ehemaligen Hotel. Wir können von unserem Balkon aus den Atlantik sehen. Den Pool haben wir natürlich auch schon ordentlich genutzt und uns jeden Morgen in die Sonne gelegt.




Wenn man auf der anderen Seite vom Dach schaut, sieht man den Teide, das ist der Vulkan, der den größten Teil der Insel einnimmt. Er ist meistens von Wolken umgeben.
Ein Strand ist hier auch in der Nähe, aber da waren wir bisher nur einmal kurz. Der ist allerdings auch nicht sehr groß und meistens relativ voll.






Am Montag hatten wir dann unseren ersten Tag an der British School Of Tenerife. Die Schule liegt etwas außerhalb von Puerto de la Cruz (das ist die Stadt, in der wir wohnen), deshalb müssen wir ca 20 Minuten mit dem Bus fahren. Das ist aber vollkommen in Ordnung und die Busanbindung hier ist besser als gedacht. Wir arbeiten immer von 8:45 Uhr bis 15 Uhr und sind beide in zwei 6. Klassen. Die Kinder werden hier schon mit 5 Jahren eingeschult, deshalb sind sie in der 6. Klasse erst 10 bzw 11 Jahre alt. Ich bin wirklich sehr glücklich mit meiner Klasse, da die Kinder wirklich total umgänglich und lieb sind und ihre Klassenlehrerin ist auch super nett. Die ersten Tage habe ich viel beim Unterricht zugesehen, inzwischen arbeite ich aber oft mit Kleingruppen. Ich helfe dann entweder Kindern, die nicht so gut Englisch können, oder helfe den Kindern bei den Aufgaben aus dem Unterricht. Die meisten Kinder in der Schule sind Spanier, ich habe aber auch einen Engländer und zwei Deutsche in meiner Klasse.
Mir macht die Arbeit bisher echt Spaß und ich bin wirklich super glücklich, dass ich mich für Teneriffa und die Schule entschieden habe!

Die letzten beiden Tage war das Wetter leider nicht so toll und es hat sogar zwischendurch geregnet. Heute ist aber wieder strahlendster Sonnenschein und ich werde mich auch gleich wieder an den Pool legen.
Zum Schluss gibt es noch ein paar Bilder, damit ihr auch alle schön neidisch werdet ;)