Montag, 24. August 2015

Der Start des nächsten Abenteuers...

Nun bin ich schon seit zwei Wochen hier in Zürich und habe noch keinen einzigen Blogpost geschrieben. Shame on me. Ich habe es mir die ganze Zeit fest vorgenommen, aber irgendwie hatte ich tatsächlich einfach keine Zeit. Jetzt ist es aber soweit und ich kann hier endlich etwas von meinen ersten Wochen in der Schweiz erzählen...

Nach einigem Vorbereitungs- und Packstress, bin ich am 9. August, nach ganzen 1,5 Stunden Flug, im sonnigen (und sehr bergigen) Zürich gelandet. Vom Flughafen aus, fuhr ich mit dem Zug nach Herrliberg-Feldmeilen, wo ich dann abgeholt wurde...

Bevor ich nun zu all meinen bisherigen Erlebnissen komme, sollte ich vielleicht mit einigen Hintergrundinformationen beginnen:
Ich habe das große Glück, dass ich hier bei einer Gastfamilie wohne und mich daher nicht um eine Unterkunft kümmern musste. Meine Gasteltern sind die Gründer der Schule, an der ich mein Praktikum absolviere. Sie haben drei Söhne (5, 11 und 13 Jahre alt), von denen die beiden jüngeren ebenfalls auf die Schule gehen. Die Abmachung sieht so aus, dass ich tagsüber an der Schule arbeite und nachmittags den beiden älteren Jungs bei ihren Hausaufgaben helfe. Außerdem babysitte ich von Zeit zu Zeit und helfe etwas im Haushalt (mit den normalen Dingen, wie die Spülmaschine ausräumen, beim kochen helfen, den Tisch decken, etc.). Dafür bekomme ich hier freie "Kost und Logie". Ich war übrigens bereits im Mai einmal für ein "Schnupperwochenende" hier, um die Familie kennenzulernen und mir die Schule anzuschauen. Die Familie ist bilingual, daher sprechen die Kinder mit der Mutter Englisch und mit dem Vater (Schweizer-)Deutsch. Sie können außerdem auch alle Französisch. Für mich ist das super spanned, da ich mich sehr für das Multilinguale interessiere. Ich spreche mit der Mutter Englisch und mit den Kindern und dem Vater Deutsch. Der Wechsel klappt super - nur der Kleinste spricht durchgehend Englisch, auch wenn mit ihm Deutsch gesprochen wird. Ich habe teilweise auch noch meine Probleme mit dem Wechsel, deshalb kommt es vor, dass ich manchmal ausversehen auch Englisch mit ihm spreche - ich merke allerdings, dass es immer besser klappt.
Die "Tandem International Multilingual School", an der ich arbeite, ist - wie der Name schon sagt - ebenfalls mehrsprachig. Sie geht vom Kindergarten, bis zur 6. Klasse und es wird sowohl auf Englisch, als auch auf Deutsch, sowie auf Französisch unterrichtet. Jede Klasse (auch die beiden Kindergartengruppen) hat jeweils einen deutschen und einen englischen Lehrer, sowie zwei französische Einheiten pro Woche. Die Lehrer teilen sich die Stunden auf und unterrichten hin und wieder auch zusammen. Es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie die Kinder in den Sprachen wechseln, wenn sie mit den Lehrern sprechen.

So, nun aber wieder der Reihe nach:
Als ich im Haus der Familie ankam, wurde ich herzlich begrüßt und es gab ein tolles Sushi-Dinner auf der Terasse, da eine japanische Freundin (und ehemaliges Au Pair) der Familie zu Besuch war. Das Wetter war super schön und es war wirklich ein toller erster Tag.
In der ersten Woche war an der Schule eine sogenannte Teambuilding & Preparation Week, in der nur die Lehrer und Angestellten vor Ort waren - die Kinder hatten noch eine Woche Sommerferien. Am Montag morgen traf sich das gesamte Team, von allen drei Standorten der Schule (ich arbeite mitten in Zürich, es gibt aber auch noch zwei weitere Schulen etwas außerhalb, für Krippen- und Kindergartenkinder) im Züricher Zoo. Dort wurde eine Art Schnitzeljagt veranstaltet, bei der man in Kleingruppen Fragen zu den Zootieren beantworten und Aufgaben lösen musste. Das hat super viel Spaß gemacht und war toll, um das Team kennenzulernen. Nachmittags ging es dann in die Schule in Zürich, wo ein Erste-Hilfe-Kurs stattfand und anschließend gab es einen Aperitif in der Bar nebenan. An den anderen Tagen gab es dann noch weitere Vorträge, Meetings und Einführungsgespräche, die besonders uns Neuen halfen, einen Einblick in das Konzept der Schule zu bekommen. Besonders an den letzten beiden Tagen, nahm die Vorbereitung der Klassenräume für das neue Schuljahr, viel Zeit ein. Die Woche war, durch den vielen Input (übrigens komplett auf Englisch) sehr anstrengend, aber auch super spannend.
Der Mittwoch war für mich ein ganz besonders schöner Tag, denn da hatte ich Geburtstag. Ich wusste zuerst nicht, ob ich es überhaupt verraten sollte, allerdings kam es ganz von selbst heraus, als ich am Dienstag in einem Treffen der Trainees mit unserer Anleiterin, ngefragt wurde, wann denn mein Geburtstag sei und ich "morgen" antworten musste. Da hat es sich dann in der Schule herumgesprochen. Im Nachhinein finde ich das allerdings gut, da ich wirklich einen tollen Tag hatte und alle unendlich lieb zu mir waren. Meine Gastfamilie wusste es schon vorher und hat mich am Mittwochmorgen mit einem Pfannkuchen-Geburtstagsfrühstück, inklusive geschmücktem Wintergarten überrascht. Es wurde - sowohl zu Hause, als auch in der Schule - in mindestens 5 verschiedenen Sprachen für mich gesungen, außerdem gab es Geschenke und nachmittags noch Kuchen und ein schönes Abendessen. Ich war wirklich überwältigt, wie bemüht alle um mich waren, obwohl sie mich erst seit zwei Tagen kannten. Es war wirklich ein toller Geburtstag!




Am Donnerstag (13.8.) war es wieder sehr heiß und wir sind nach der Schule mit dem Motorboot auf den Zürisee hinaus gefahren. Das war unglaublich toll! Ich bin dort auch zum ersten Mal Wasserski gefahren... beziehungsweise ich habe es versucht - geklappt hat es leider noch nicht so gut. Mich hat jetzt allerdings der Ehrgeiz gepackt und ich hoffe, dass ich nochmal die Chance bekomme, es ein zweites Mal zu versuchen (und dann auch zu schaffen!). Es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht. Wieder an Land, waren wir dann noch in einem Restaurant am See essen.
An meinem ersten Wochenende war ich Freitagabend mit zwei anderen Trainees (aus England und den USA) etwas trinken und habe schon einen kleinen Einblick in das Züricher Nachtleben bekommen (auf jeden Fall sehr teuer!). Am Samstag waren wir dann ca. 4 Stunden bei IKEA (nie wieder am Samstag, bei schlechtem Wetter - es war brechend voll!) und am Sonntag auf einer kleinen "Chilbi" (=Kirmes) im Nachbarort.

So, der Eintrag ist nun schon so lang geworden, dass ich im nächsten über meine zweite Woche erzählen werde.
Zum Abschluss gibt es aber noch ein paar Bilder, vom schönen Zürichsee:



 
Der Blick von unserer Straße aus

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